60 Jahre Bogenschießen in Zeven
Die Anfänge
Die ersten Versuche mit dem Sportbogen auf der Wiese hinter dem Ahe-Krug
Das sportliche Bogenschießen bildete von Anfang an den Schwerpunkt des Vereins. Damit war man in Zeven einer der ersten Vereine im norddeutschen Raum überhaupt, der das sportliche Bogenschießen unter dem Dach des Deutschen Schützenbundes betrieb.
Nach zehn Jahren Sportbetrieb traten die Zevener Sportschützen im Jahr 1969 als eigenständige Abteilung „Sportschießen“ dem TuS Zeven bei. Der Sportschützenklub Zeven wurde aufgelöst. Abteilungsleiter der neuen Sparte beim TuS Zeven wurde der Zevener Roland Griese. Fortan wurde im Sommer auf dem Ahe-Sportplatz und im Winter auf der alten Kegelbahn bei der Vereinsturnhalle trainiert.
In den 80er und 90er wurden dann die Vereinsheime bei der Vereinsturnhalle und auf dem Ahe-Sportplatz gebaut. Das Hallentraining fand jetzt in der Vereinsturnhalle und das Freilufttraining auf einer Fläche hinter dem Platz 2 statt.
Im Jahr 1986 übernahm Hans-Jürgen Budde die Abteilungsleitung von Roland Griese, der der Abteilung aber weiterhin mit Rat und Tat bis in die 2000er zur Seite stand. Seit 2001 führt Axel von Bursy die TuS Bogenschützen. Im Jahre 2003 erfolgte die Umbenennung der Abteilung von „Sportschießen“ auf „Bogensport“, da bereits seit Anfang der 80er Jahre ausschließlich mit dem Bogen geschossen wurde.
Gute Gastgeber
Der Zevener Ahe-Sportplatz – Platz der Rekorde
Schon früh machten sich die Zevener Bogenschützen als Ausrichter von Bogensportturnieren und –meisterschaften einen Namen. Auch in den ersten Jahren wurden schon Turniere sogar mit internationaler Beteiligung ausgerichtet. Im Jahr 1974 folgte dann die erste Ausrichtung einer Landesmeisterschaft im Freien. Diese Veranstaltung wurde zum „Dauerbrenner“, denn in diesem Jahr richtet die Abteilung Bogensport bereits zum 40. Mal die Landesverbandsmeisterschaft für den Nord-Westdeutschen Schützenbund aus. Auch Deutsche Meisterschaften fanden auf dem Zevener Ahe-Sportplatz statt: 1979, 1985, 1989, 2000 und zuletzt 2014 war die gesamte deutsche Bogensport-Elite zu Gast auf dem Ahe-Sportplatz. Die letzte Deutsche Meisterschaft sprengte dabei alle bisherigen Rekorde: Fast 1000 Teilnehmer, insgesamt an drei Tagen fast 3000 Besucher, mehr als 100 Helfer inkl. anderen Abteilungen, Bundeswehr, DRK waren im Einsatz.
Der Zevener Ahe-Sportplatz ist durch diese Meisterschaft deutschlandweit bekannt und wird auch immer wieder als „Platz der Rekorde“ bezeichnet, denn auf wohl keinem anderen Platz wurden mehr Rekorde im Bogenschießen in Deutschland geschossen. Dies hat auch seinen Grund, denn der Ahe-Sportplatz ist komplett von hohem Baumbestand umgeben und dadurch windgeschützt. Dieser Umstand und die guten sonstigen Bedingungen, die die teils über 50 Helfer jedes Jahr wieder zu den Meisterschaften schaffen, bietet beste Voraussetzungen für neue Höchstleistungen. Der deutsche Rekord auf 60m von Margot Benz z.B. bei der DM 1989 hatte über 20 Jahre Bestand und der Weltrekord der Anderlingerin Elke Heins ebenfalls auf 60m wurde 2016 auch in Zeven geschossen.
Neben den großen Meisterschaften hat sich in den letzten Jahren auch das „Zevener Feierabend-Turnier“ Anfang September etabliert. Bei diesem Mannschaftsturnier steht der Spaß am Bogenschießen und der Kontakt der Bogengruppen untereinander im Vordergrund. Es wird bei Flutlicht auf der Trainingsanlage der Bogenschützen auf dem Ahe-Sportplatz geschossen. Teilnehmer sind Bogensportgruppen aus dem gesamten Elbe-Weser-Dreieck.
Bogenschießen ist „in“
In den letzten 20 Jahren wurde das Bogenschießen zur Trendsportart. Musste man früher bis zu 50 Kilometer fahren, um die nächste Bogensportgruppe zu erreichen, nahmen jetzt auch immer mehr Schützenvereine das Bogenschießen ins Repertoire auf. Auch im Landkreis Rotenburg entstanden mehr als zwanzig neue Bogengruppen. Die Abteilung Bogensport erfreut sich auch immer noch eines guten Zuspruchs. Ein- bis zweimal jährlich finden Anfängerkurse statt, in denen die „Neuen“ das Bogenschießen von lizensierten A- und B-Trainern nach den neuesten Konzepten des deutschen Schützenbundes erlernen. Zwischenzeitlich stieg die Größe der Abteilung auf über 80 Mitglieder.
Zeven ist anders
Unter den Bogensportvereinen ist die Bogenabteilung des TuS Zeven eine Besonderheit: Während andere Vereine in der Regel nur eine Bogenart bzw.-disziplin schießen, sind im TuS Zeven sowohl der olympische Recurvebogen als auch der Compoundbogen, der Blankbogen und der traditionelle Bogen verbreitet. Es werden die Disziplinen FITA Halle, FITA im Freien, FITA Feldbogen und FITA 3D geschossen. Außerdem schießen jeweils eine Recurvebogen- und Compoundbogenmannschaft im Liga-Betrieb.
Auch wenn das Bogenschießen eine klassische Individualsportart ist, wird Gemeinschaft groß geschrieben. Alle Bogenarten und Altersgruppen trainieren zusammen. Deshalb ist es auch keine Seltenheit, wenn zwei oder sogar drei Generationen einer Familie zusammen trainieren.
Die Mannschaft
Meister der Landesliga – Luca Gürtler, Julian Vogeler, Axel von Bursy, Martin Bentrup, Steffen Richter, Thomas Kaufmann
Im Jahr 2009 fand sich eine Gruppe Zevener Bogenschützen zusammen, die neben den Einzel-Meisterschaften auch in der Mannschaft schießen wollten. Deshalb wurde beim Nord-Westdeutschen Schützenbund die erste Ligamannschaft des TuS Zeven gemeldet. Bereits in der Saison 2010/2011 konnte man in der Landesliga starten. In den ersten Jahren ging es meist um den Klassenerhalt, aber dann war der Ehrgeiz geweckt. Nach einem dritten und zweiten Platz konnte die Mannschaft in der Saison 2016/2017 die Meisterschaft in der Landesliga gewinnen und startete in der Saison 2017/2018 in der Verbandsliga. Dafür wurde Sie mit dem Titel „Mannschaft des Jahres des TuS Zeven wie auch einer Ehrung durch den Landrat Hermann Luttmann belohnt. Auch im Compoundbereich haben die TuS-Bogenschützen seit einigen Jahren eine Mannschaft auf Landesebene am Start.
Der Ausnahmeschütze
In den letzten 10 Jahren taucht auf Ergebnislisten bei Deutschen Meisterschaften regelmäßig „TuS Zeven“ auf. Entscheidenden Anteil daran hat Jens Thieme, der sich in kurzer Zeit in die Landesspitze vorgearbeitet hat und auch auf deutscher Ebene mittlerweile zu den 25 besten Schützen zählt. Dass er es sich dabei nicht einfach macht, zeigt sich schon daran, dass er in der leistungsstärksten Klasse an den Start geht, den Herren mit dem Compoundbogen. Begonnen hat alles mit einem Anfängerkurs im Jahr 2009. Bereits in seiner ersten Meisterschaftssaison schafft er die Qualifikation zur Landesmeisterschaft und nur ein Jahr später ist er Landesmeister und verweist die etablierten Schützen auf die Plätze. Trotz Trainingseinschränkungen wegen Arbeit, Hausbau, … zeigt er sich immer wieder als leistungsstärkster Schütze der Abteilung und engagiert sich dazu auch noch als Trainer und in der Abteilungsleitung. Im TuS Zeven wurde er 2017 dafür mit dem Titel „Sportler des Jahres“ geehrt.
Bogenschießen – Eine Zevener Spezialität
Sven Tietzer 2009 bei den Bogenschützen – N3 sendet Live aus der Vereinsturnhalle
Die Abteilungsleiter
Friedrich Burmester – 1959 bis 1962 (Sportschützenklub Zeven)
Roland Griese - 1962 bis 1986
Hans-Jürgen Budde - 1986 bis 2001
Axel von Bursy – 2001 bis heute
Stand: 2019